1. Konzert | Konzertreihe 2024/2025
Sonntag, 20. Oktober 2024
PUCCINI-GALA
Konzert- und Kongresszentrum Harmonie Heilbronn
Theodor-Heuss-Saal
Beginn: 18:00 Uhr
Dirigent: Alois Seidlmeier
PUCCINI-GALA
Eine Operngala anlässlich des 100. Todesjahres von Giacomo Puccini
Vor ziemlich genau hundert Jahren, am 29.11.1924, starb der nach Verdi letzte bedeutende italienische Opernkomponist, Giacomo Puccini. Es ist eine bittere Pointe, dass dieser großartige Komponist, der so viele unsterbliche Opernfiguren mit ebenso unsterblichen Melodien beglückt hatte, ausgerechnet an Kehlkopfkrebs starb. Doch Puccini lebte sein Leben in vollen Zügen, und dazu gehörte neben seinen Leidenschaften für schnelle Autos, Motorboote, die Jagd, schöne Frauen und auserlesenes Essen eben auch eine große Vorliebe für exquisite Rauchwaren.
Auch in seiner Musik findet sich die verschwenderische Pracht, die sein Leben ausgezeichnet hat, die farbenfrohe Schwelgerei und das Faible für unerhörte Klänge. Wegen der Sinnlichkeit seiner Musik und seines großen Erfolgs beim Publikum war Puccini der Musikkritik lange Zeit suspekt, und seine Musik wurde mit den Attributen „Dekadenz“ und sogar „Kitsch“ bedacht – dabei wird jeder, der einmal genau auf seine meisterhafte Behandlung der menschlichen Stimme, aber auch des Orchesters achtet, erkennen, was für einen Unsinn dieses Urteil darstellt. Und nicht zuletzt sind es die leisen Momente in den Puccini-Opern, die den stärksten Eindruck hinterlassen – Puccini selbst hat dazu bemerkt: „Ich bin nicht der Musiker der großen Dinge, ich empfinde die kleinen Dinge, und nur sie liebe ich zu behandeln.“ Auch Thomas Mann, bekanntlich ein eminent musikalischer Kopf, hat dies klar erfasst – wenn sein Hans Castorp im „Zauberberg“ eine Schellackplatte von Puccinis „La bohème“ auf das Grammophon gelegt hat, lesen wir die wunderbaren Worte: „Und Zärtlicheres gab es auf Erden nicht …“
Großes und Kleines, Opulentes und Intimes, Opernarien und Orchesterstücke, Weltbekanntes und Entdeckenswertes: Lassen Sie sich bezaubern von unseren großartigen Solisten und den unverwechselbaren Klängen von Giacomo Puccini!
Pauliina Linnosaari
Die finnische Sopranistin Pauliina Linnosaari wurde in Helsinki, Finnland, geboren. Ihre musikalische Ausbildung begann sie im Alter von fünf Jahren an der Geige und bald darauf am Klavier. Während ihrer gesamten Jugend spielte sie neben ihrer klassischen Musikausbildung gerne verschiedene Band-Instrumente, insbesondere Schlagzeug.
Später studierte sie an der Sibelius-Akademie in ihrer Heimatstadt Musik und Gesang. Sie erweiterte ihre Kenntnisse durch Aufenthalte an der Metropolia University of Applied Sciences (Finnland) und an der Indiana University Jacobs School of Music (USA). Sie war Stipendiatin des Matti-Salminen-Fonds bei der finnischen Nationaloper in Helsinki. 2010 gehörte sie zum Opernstudio des Deutschen Nationaltheaters Weimar. Seit der Spielzeit 2017/18 ist sie festes Ensemblemitglied am Saarländischen Staatstheater. Hier überzeugte sie Presse und Publikum bereits als Mathilde in Gioachino Rossinis »Guillaume Tell«, als Mimì in Giacomo Puccinis »La Bohème«, als Marschallin in Richard Strauss’ »Rosenkavalier«, als Marietta in Erich Wolfgang Korngolds »Die tote Stadt«, als Médée in Luigi Cherubinis gleichnamiger Oper, als Hanna Glawari in Franz Lehars »Die lustige Witwe«, als Leonora in Giuseppe Verdis »Il trovatore«, als Ariadne in Strauss’ »Ariadne auf Naxos«, als Liù in Puccinis »Turandot«, als Micaëla in Georges Bizets »Carmen« und in der Titelpartie von Richard Strauss’ »Salome«, in der sie in der kommenden Spielzeit am Badischen Staatstheater Karlsruhe debütieren wird.
Nattha Thammathi
Der 1988 in Thailand geborene Tenor Nattha Thammathi erhielt seine Gesangsausbildung am College of Music der Mahidol University in Thailand. 2010 wurde er mit dem 1. Preis der 11. Osaka International Music Competition ausgezeichnet. Im Oktober 2011 begann er sein Gesangsstudium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Mario Diaz. Im Juni 2013 debütierte Nattha Thammathi als Rodolfo in Puccinis „La Bohème“ in einer Aufführung der Opernklasse der Universität Mozarteum. Im Juli 2014 trat er als Rinuccio in Puccinis „Gianni Schicchi“ an der Oper in Bergen auf. Im Februar 2015 sang Thammathi die Rolle des Nerone in Monteverdis „L‘incoronazione di Poppea“ in einer Produktion der Universität Mozarteum und trat Juni 2015 als Don José in Bizets „Carmen“ auf. Im gleichen Jahr hat er am Theater Freiburg und an der Staatsoper Budapest in der Rolle des Assad in der Oper „Die Königin von Saba“ von Karl Goldmark debütiert.
Zur Spielzeiteröffnung 2017/18 debütierte er als Cavaradossi in Ansgar Haags Inszenierung von „Tosca“ am Meininger Theater. Bei der Salzburger Mozartwoche 2019 war er in der Titelpartie von Mozarts „Thamos, König in Ägypten“ zu erleben und gab im März 2019 sein erfolgreiches Rollendebut als Wagners „Lohengrin“ am Opernhaus Lviv. In der vergangenen Spielzeit debütierte Nattha Thammathi als Ensemblemitglied des Badischen Staatstheaters Karlsruhe in der Titelpartie von Gounods „Faust“. Dort steht er u.a. als Camille de Rosillon in „Die Lustige Witwe“, Andres in „Wozzeck“, Narraboth in „Salome“, Steuermann in „Der fliegende Holländer“ und Il Podestà in „Die Gärtnerin aus Liebe“ auf der Bühne.
Die Eintrittskarte gilt ab 3 Stunden vor Veranstaltungsbeginn und danach bis Betriebsschluss als Fahrschein in den Bussen und Bahnen des HNV.