Heilbronner Sinfonie Orchester - Konzertreihe

1. Konzert | Konzertreihe 2025/2026

Sonntag, 19. Oktober 2025

FASZINATION WAGNER


Konzert- und Kongresszentrum Harmonie Heilbronn

Theodor-Heuss-Saal

Beginn: 18:00 Uhr

Dirigent: Alois Seidlmeier

FASZINATION WAGNER

Richard Wagner

Faust-Ouvertüre und Höhepunkte aus „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Parsifal“ und „Tristan und Isolde“ sowie Ausschnitte aus Opern von Vincenzo Bellini, Hector Berlioz und Carl Maria von Weber 

„Er sprach unglaublich viel und schnell, in monoton singendem sächsischem Dialekt; er sprach in einem fort und immer von sich selbst, von seinen Werken, seinen Reformen, seinen Plänen. Er war der personifizierte Egoismus, rastlos tätig für sich selbst, teilnahmslos, rücksichtslos gegen andere. Dabei übte er doch den unbegreiflichen Zauber, sich Freunde zu machen und sie festzuhalten. Die hypnotisierende Gewalt, welche Wagner nicht bloß durch seine Musik ausübte, sondern auch durch seine Persönlichkeit, reicht hin, ihn zu einer der bedeutendsten Erscheinungen, zu einem Phänomen von Energie und Begabung zu stempeln.“

Was der Wiener Musikschriftsteller Eduard Hanslick 1911 über Richard Wagner schreibt, schildert die (nicht ganz unproblematische) Persönlichkeit dieses Komponisten, die wir nicht mehr erleben können. Aber von der „hypnotisierenden Gewalt“ seiner Musik lassen wir uns auch im 21. Jahrhundert noch hinreißen und erliegen nur allzu gern seiner Faszination. Dass aber Wagners „unbegreiflicher Zauber“ nicht völlig aus dem Nichts kam, zeigt unser Opernabend, in dem auch die Anregungen benannt und präsentiert werden: Von Webers „Euryanthe“ führt ein direkter Weg zum „Lohengrin“, und ein Vergleich zwischen Berlioz’ „Faust“-Oper und Wagners „Faust“-Ouvertüre wird sich als außerordentlich aufschlussreich erweisen. Wenig bekannt ist Wagners Begeisterung für Vincenzo Bellini, aber eine Nummer aus dessen „I Capuleti e i Montecchi“ wird zeigen, wie tief der italienische Belcanto-Komponist die Ästhetik des deutschen Musikdramatikers beeinflusst hat.

Das Konzert findet in Kooperation mit dem auf fünf Jahre angelegten Projekt »RIWA 26« statt, das Prof. Dr. Stephan Mösch an der Hochschule für Musik Karlsruhe initiiert hat (2021-2026). Anlass ist das 150-jährige Bestehen der Bayreuther Festspiele. Doch geht es bei dem Projekt, das sich an der Schnittstelle von künstlerischer und wissenschaftlicher Forschung bewegt, nicht darum, Wagner zu bedienen. Er wird vielmehr zum Anlass genommen, um Fragen zu stellen – Wagner nicht als Denkmal, sondern als Denkanstoß. Bei diesem Konzert singen Professorinnen und Professoren gemeinsam mit herausragenden Studierenden der HfM Karlsruhe und sorgen für ein faszinierendes, klangprächtiges und hochinteressantes Ereignis – mehr als ein Hauch von Bayreuth in Heilbronn!

Christiane Libor 

Christiane Libor gilt als eine der herausragenden Wagner-Interpretinnen ihrer Generation. Sie studierte Gesang an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin, war Schülerin von Dietrich Fischer-Dieskau, Julia Varady und Brigitte Fassbaender und wurde u. a. beim Mozart-Wettbewerb Salzburg ausgezeichnet. Engagements führten sie an die Staatsopern Berlin und Hamburg, nach Zürich, Paris, Nizza, Seattle und Strasbourg. Ihr Repertoire reicht von Mozart bis Strauss, doch insbesondere Richard Wagners Musik prägt ihren künstlerischen Weg: Sie war u. a. als Ada, Elisabeth, Senta, Sieglinde, Isolde, Kundry und in sämtlichen Brünnhilden-Partien zu hören. Auch das frühe Wagner-Werk liegt ihr besonders am Herzen. Seit 2011 ist sie Professorin an der Hochschule für Musik Karlsruhe – mit großer Hingabe und einem feinen Gespür für stimmliche Entwicklung.Ihre Absolvent:innen singen an führenden Opernhäusern im In- und Ausland.

Claudia Péreira 

Die portugiesische Mezzosopranistin Cláudia Pereira wurde in Esposende geboren und begann 2012 ihre musikalische Ausbildung in Portugal. Seit 2020 studiert sie Gesang an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Hanno Müller-Brachmann. Sie ist mehrfache Preisträgerin: 2021 erhielt sie den 2. Preis beim Heinz-Kunle-Wettbewerb, 2022 den Lions-Preis in Portugal. Im selben Jahr sang sie als Solistin in Mahlers 2. Sinfonie mit der Philharmonie Südwestfalen. 2023 gewann sie den 1. Preis beim „Concurso Cidade de Gaia“ sowie eine Auszeichnung beim Wettbewerb „Bella Voce“ in Karlsruhe. Wichtige künstlerische Impulse erhielt sie in Meisterkursen bei Bernarda Fink, Anna Larsson, Brigitte Fassbaender und Marcos Fink. Cláudia Pereira überzeugt mit ausdrucksstarker Stimme und musikalischer Reife – und steht am Beginn einer vielversprechenden Laufbahn.

Christian Elsner 

Christian Elsner zählt zu den vielseitigsten deutschen Tenören seiner Generation. Ausgebildet in Frankfurt und Berlin, war er Schüler von Martin Gründler und Dietrich Fischer-Dieskau. Der Preisträger des ARD-Wettbewerbs gastierte in den großen Konzerthäusern der Welt – u. a. Berlin, Paris, New York, Tokio – und arbeitete mit Dirigenten wie Blomstedt, Masur, Mehta, Rattle und Janowski. Als Wagnertenor überzeugte er u. a. als Siegmund (Walküre) und Parsifal – an Häusern wie Dresden, Wien und Madrid. Neben seiner Opernkarriere ist er ein gefragter Liedsänger mit Auftritten bei der Schubertiade Feldkirch. Zahlreiche CD-Aufnahmen dokumentieren sein breites Repertoire von Schubert bis Wagner. Seit 2006 lehrt er als Professor für Gesang, seit 2017 an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Auch als Kinderbuchautor widmet er sich der Musikvermittlung – u. a. mit „Lennie und der Ring des Nibelungen“.

Hanno Müller-Brachmann 

Der Bassbariton Hanno Müller-Brachmann ist international als Lied-, Konzert- und Opernsänger gefragt. Der ARD-Preisträger war viele Jahre Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper, wo er unter Daniel Barenboim Partien von Mozart, Wagner, Strauss und Debussy sang. Weitere Engagements führten ihn an die Staatsopern in Wien, München, Hamburg und an die Mailänder Scala. Er arbeitete mit Dirigenten wie Rattle, Barenboim, Harnoncourt, Mehta und Thielemann. Als Liedsänger trat er u. a. mit András Schiff, Malcolm Martineau und Hartmut Höll in der Wigmore Hall und der Berliner Philharmonie auf. Seine Diskographie umfasst preisgekrönte CD- und DVD-Produktionen. Seit 2011 ist er Professor für Gesang an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Als engagierter Pädagoge und Juror setzt er sich für die musikalische Bildung der nächsten Generation ein.

Junqian Chen 

Junqian Chen, Bassbariton, wurde 1998 in Wenzhou (China) geboren. Sein Gesangsstudium begann er am Shanghai Conservatory of Music, bevor er 2021 nach Wien wechselte, um sich im Masterstudium für Lied, Oratorium und Konzert bei Markus Hadulla und Peter Edelmann weiterzubilden. Derzeit studiert er im Solistenexamen Gesang bei Hanno Müller-Brachmann in Karlsruhe sowie im Konzertexamen Lied in Stuttgart bei Götz Payer. Als Solist war er bereits in zahlreichen Konzerten und Opernproduktionen zu erleben, darunter als Bartolo in Le nozze di Figaro und Luther in Les Contes d’Hoffmann. Wichtige Impulse erhielt er in Meisterkursen bei Andreas Schmidt, Mitsuko Shirai und Charles Spencer. 2023 wurde er mit dem Preis des Mahler Music Festivals in Jihlava ausgezeichnet. Seine musikalische Entwicklung verbindet präzise Technik mit feiner Ausdruckskraft.

Friedemann Röhlig 

Der Bass Friedemann Röhlig studierte Gesang in Leipzig und Stuttgart, u. a. bei Julia Hamari und Konrad Richter. Nach seinem ARD-Preisträger-Erfolg 2000 führten ihn Engagements an bedeutende Häuser wie die Bayerische Staatsoper, die Opéra National de Paris, die San Francisco Opera, das Teatro Real Madrid und zu den Bayreuther und Salzburger Festspielen. Sein Repertoire reicht von Osmin, Sarastro und Gremin bis zu Gurnemanz in Wagners Parsifal und Baron Ochs im Rosenkavalier. Auch im Konzertfach ist er international gefragt, von Mozarts Arien bis zu Verdis Requiem. Als Liedsänger ist er regelmäßig bei der Schubertiade Schwarzenberg zu Gast. Rundfunk- und Fernsehproduktionen dokumentieren seine Vielseitigkeit. Friedemann Röhlig unterrichtet als Professor für Gesang an der Hochschule für Musik Karlsruhe und gibt sein Wissen in internationalen Meisterkursen weiter.

Dr. Stephan Mösch 

Prof. Dr. phil. habil. Stephan Mösch lehrt Ästhetik, Geschichte und künstlerische Praxis des Musiktheaters an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Er studierte Musik-, Theater- und Literaturwissenschaft sowie Gesang in Berlin und Stuttgart und promovierte 2001 über Boris Blacher. 2008 habilitierte er sich in Bayreuth mit einer Studie zu Wagners Parsifal. Als Chefredakteur der Zeitschrift Opernwelt prägte er fast zwei Jahrzehnte das Profil des Magazins. Er ist Autor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, arbeitet regelmäßig für ARD-Rundfunkanstalten und moderiert für Opernhäuser und Festivals wie Bayreuth oder Salzburg. Zudem ist er Mitglied zahlreicher Jurys und Akademien. Mit RIWA 26 hat er an der HfM Karlsruhe ein interdisziplinäres Forschungsprojekt zu Wagner initiiert, das die Auseinandersetzung mit dessen Werk und Wirkung bis 2026 begleitet.

Die Eintrittskarte gilt ab 3 Stunden vor Veranstaltungsbeginn und danach bis Betriebsschluss als Fahrschein in den Bussen und Bahnen des HNV. 

Einführung zum Konzert – für alle, die mehr wissen wollen!

Vor dem Konzert gibt es wertvolle Einblicke in das Programm: Am Konzerttag von 17:15 bis 17:45 Uhr im Theodor-Heuss-Saal der Harmonie Heilbronn. Andreas Benz oder Dr. Hermann Forschner führen mit spannenden Erläuterungen und Klangbeispielen in die Werke des Abends ein.

Die Teilnahme ist mit Ihrer Konzertkarte kostenlos. 

Nicht verpassen – ein Wissensvorsprung, der das Konzerterlebnis noch intensiver macht!

Heilbronner Sinfonie Orchester - Einführungsvortrag
75 Jahre Heilbronner Sinfonie Orchester

Christiane Libor . SOPRAN 

Christiane Libor

Cláudia Pereira . MEZZOSOPRAN 

Claudia Péreira

Christian Elsner . TENOR 

Christian Elsner

(Foto © Ellen Schmauss) 

Hanno Müller-Brachmann . BASSBARITON 

Hanno Müller-Brachmann

(Foto © Monika Rittershaus) 

Junqian Chen . BASSBARITON 

Junqian Chen

Friedemann Röhlig . BASS 

Friedemann Röhlig

Dr. Stephan Mösch . MODERATION 

Dr. Stephan Mösch

Konzertkarten

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Einzelne Konzertkarten (zzgl. Vorverkaufsgebühr) gibt es online unter www.hn-sinfonie.de/konzertkarten und bei der Heilbronn Marketing GmbH und den Geschäftsstellen der Heilbronner Stimme sowie der Hohenloher Zeitung.

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Konzertreihe 2025/2026

Programm der Konzertreihe 2025/2026 des Heilbronner Sinfonie Orchesters.

Konzertreihe 2025/2026 [PDF]