3. Konzert | Konzertreihe 2025/2026

Sonntag, 14. Dezember 2025

MÄRCHENHAFT

Konzert- und Kongresszentrum Harmonie Heilbronn 
Theodor-Heuss-Saal 

Beginn: 18:00 Uhr

Dirigent: Alois Seidlmeier 

MÄRCHENHAFT

Max Bruch

Vorspiel zu „Die Loreley 

Maurice Ravel

Ma Mère l’Oye 

Karel Svoboda

Drei Nüsse für Aschenbrödel 

Engelbert Humperdinck

Hänsel und Gretel (Ausschnitte) 

Was könnte eine bessere Lektüre zum Weihnachtsfest abgeben als ein dickes Märchenbuch, mit dem man es sich im Ohrensessel bequem macht und die Feiertage gemütlich verschmökert. Genau ein solches Märchenbuch möchten wir mit Ihnen zusammen bei unserem traditionellen Weihnachtskonzert aufschlagen und durchblättern. Wir beginnen am Rhein mit einer Märchengestalt, die viele Dichter und Schriftsteller in ihren Bann gezogen hat; auch der junge Max Bruch, dem das Buch in die Hände fiel, verschlang es „wie ein wildes Tier seine Beute“ und machte sich sofort an die Komposition einer „Loreley“-Oper. Die ausgesprochen klangschöne Ouvertüre hatte schon Gustav Mahler so gefallen, dass er sie in sein Repertoire aufnahm, und auch uns wird die verführerische Loreley in ihren Bann ziehen.

Nun wagen wir noch einen Blick über den Rhein und schlagen das französische Märchenbuch „Ma Mère l’Oye“ („Meine Mutter Gans“) auf, das Maurice Ravel mit seinem unerhörten Klangsinn auf die Konzertbühne geholt hat. Hier begegnen wir auch in Deutschland bekannten Figuren, etwa Dornröschen oder dem im Wald herumirrenden Däumling, hören aber auch die Geschichte von der Schönen und dem Biest – und alles wird verzaubert durch Ravels märchenhafte Instrumentationskunst. Ein Satz führt uns sogar in den exotischen Miniaturgarten der chinesischen Prinzessin Laideronnette, wo winzige Fantasiewesen auf Nussschalen musizieren.

Um Nüsse geht es auch im beliebtesten Weihnachtsfilm überhaupt, der für viele Märchenfreunde zum Fest gehört wie Tannenbaum und Kerzenduft; deshalb darf Karel Svobodas unsterbliche Musik zu dem tschechischen Filmklassiker „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ natürlich in unserem Weihnachtskonzert nicht fehlen.

Nach der Pause begeben wir uns dann mit Hänsel und Gretel in den Märchenwald – genauer gesagt, in Engelbert Humperdincks großartige Oper, wo das Geschwisterpaar schwierige Zeiten durchmacht. Zum Glück haben sie vierzehn Engel an ihrer Seite, die ihnen den Abendsegen zusprechen. Diese und weitere zu Herzen gehende Szenen aus Humperdincks Meisterwerk präsentieren wir Ihnen mit zwei märchenhaft schönen Stimmen aus dem Ensemble des Badischen Staatstheaters Karlsruhe.

Uliana Alexyuk 

Die ukrainische Sopranistin Uliana Alexyuk war von 2009 bis 2011 Mitglied des Opernstudios des Bolschoi-Theaters Moskau, wo sie unter anderem als Erste Dame in Mozarts Die Zauberflöte, Frasquita in Carmen, Marfa in Die Zarenbraut und als Prinzessin, Feuer und Nachtigall in Ravels L’enfant et les sortilèges debütierte. Ihr US-Debüt gab sie 2013/14 am Houston Grand Opera Studio als Gilda in Rigoletto und Ivette in The Passenger. Diese Produktion war auch am Lincoln Center Festival New York und an der Lyric Opera Chicago zu erleben. Weitere Stationen ihrer Karriere waren die Pariser Oper, das Glyndebourne Festival als Zerbinetta und das Teatro Petruzzelli in Bari. Seit 2015 gehört sie zum Ensemble des Badischen Staatstheaters Karlsruhe mit Rollen wie Adina, Nanetta, Norina, Juliette, Vixen, Waldvogel, Lauretta und Woglinde. 2022/23 gab sie ihr Hausdebüt an der Oper Zürich in Das Rheingold. Zuletzt sang sie Beethovens Neunte mit dem Orchester der RAI Turin.

Florence Losseau 

Die deutsch-französische Mezzosopranistin Florence Losseau wurde 2020 mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis als beste Nachwuchssängerin für ihre Darstellung des Annio in Mozarts La clemenza di Tito ausgezeichnet. Engagements führten sie u. a. an die Opéra de Lyon, Opéra de Toulon, Staatsopern Hamburg und Stuttgart, Oper Köln, Oper Frankfurt, zu den Festspielen in Erl, Bregenz und Erfurt sowie 2022 an die Opéra Bastille in Paris. Seit 2022 gehört sie zum Ensemble des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, wo sie Partien wie Oktavian, Dorabella, Olga und Hänsel singt. Auch im Lied- und Konzertfach ist sie erfolgreich – ihre Debüt-CD „Ombres chimériques“ mit Werken von Debussy und Berg erschien bei b.records. Sie ist Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe und Finalistin des renommierten Wettbewerbs „Das Lied“. Ihre musikalische Laufbahn begann im Kinderchor des Gärtnerplatztheaters. Ihr Studium absolvierte sie in München bei Prof. Michelle Breedt.

Die Eintrittskarte gilt ab 3 Stunden vor Veranstaltungsbeginn und danach bis Betriebsschluss als Fahrschein in den Bussen und Bahnen des HNV.