
2. Konzert | Konzertreihe 2023/2024
Sonntag, 12. November 2023
JUBILÄUMSKONZERT
FREUDE, SCHÖNER GÖTTERFUNKEN
Konzert- und Kongresszentrum Harmonie Heilbronn
Theodor-Heuss-Saal
Beginn: 18:00 Uhr
Dirigent: Alois Seidlmeier
JUBILÄUMSKONZERT
FREUDE, SCHÖNER GÖTTERFUNKEN
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 10 Es-Dur (Realisierung: Barry Cooper)
Am 5. November 1948, also fast auf den Tag genau vor 75 Jahren, fand das erste Konzert des neu gegründeten Heilbronner Sinfonie Orchesters (damals noch „Theater- und Konzertorchester“ genannt) statt. In der Kantine der Firma „Knorr“ erklang unter anderem Beethovens 2. Sinfonie, und wenn wir heute, ein Dreivierteljahrhundert später, unser Jubiläum feiern, erklingt erneut Beethoven – zu einem solchen Fest passt bekanntlich am besten die überwältigende, jubelnde „Neunte“: Freude, schöner Götterfunken!
Und was steht da noch auf dem Programm? Nein, das ist kein Druckfehler, es gibt sie wirklich, die „Zehnte“: Nach der Uraufführung seiner „Neunten“ im Mai 1824 lebte Beethoven ja noch fast drei Jahre, und in dieser Zeit entstand eine ganze Reihe von Skizzen für eine neue Sinfonie. Der britische Musikwissenschaftler Barry Cooper hat daraus den ersten Satz der 10. Sinfonie rekonstruiert, und diese Aufführungsversion wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Die „Neunte“ hingegen, die im Zentrum unseres Jubiläumskonzerts steht, ist weltbekannt und selbstverständlich in jeder Note echter Beethoven: Ein einzigartiges, unvergleichliches Meisterwerk, das zu den Sternen greift – und in der Zusammenschau mit der Es-Dur-Sinfonie womöglich einen Hinweis darauf liefert, dass auch die Sinfonien Nr. 9 und 10 als sich ergänzendes Gegensatzpaar geplant waren, wie zuvor die 1808 komponierten Nummern 5 und 6 und die Sinfonien 7 und 8 von 1812. Aber urteilen Sie selbst – heute Abend haben Sie die einmalige Gelegenheit!
Philharmonischer Chor Heilbronn
(© Heike Wenninger)
Der Philharmonische Chor Heilbronn e.V. ist ein großer Konzertchor, dessen musikalische Zielsetzung die Erarbeitung und Aufführung klassischer Chorliteratur vom 17. bis zum 21. Jahrhundert umfasst. Wegen seiner hochklassigen Konzerte im In- und Ausland mit namhaften Orchestern und Solisten genießt er großes Ansehen, das durch CD-Einspielungen und Heilbronner Erstaufführungen bestätigt wird.
Ein ausgewogener Wechsel zwischen Werken verschiedener Epochen sorgt zusätzlich für ein abwechslungsreiches Programm, das stets aufs Neue herausfordert. In der Regel werden im Jahr zwei große Konzerte mit Orchester und Solisten durchgeführt, davon traditionell eines am 4. Dezember, dem Gedenktag zur Zerstörung Heilbronns im Zweiten Weltkrieg.
Im Philharmonischen Chor sind derzeit rund 80 Sängerinnen und Sänger aktiv.
Mirella Hagen
Die Sopranistin Mirella Hagen begann ihre Laufbahn als Mitglied des Opernstudios der Staatsoper Stuttgart, wo sie mit Dirigenten wie Manfred Honeck und Marc Soustrot arbeitete. Nachdem sie weitere Erfahrungen als Ensemblemitglied der Theater Regensburg, der Komischen Oper Berlin, der Opera Vlaanderen, der Oper Dortmund und des Staatstheaters Braunschweig gesammelt hatte, begann sie ihre freiberufliche Laufbahn mit einem großen Repertoire.
Unter Kirill Petrenko sang sie bei den Bayreuther Festspielen im Ring-Zyklus von Frank Castorf. Sie debütierte an der Elbphilharmonie mit dem Rheingold unter Marek Janowski. Eine enge Zusammenarbeit verband sie mit Helmuth Rilling, mit dem sie verschiedene Bachkantaten und das „Exsultate, jubilate“ sang, sowie die C-Moll Messe von Mozart. Mit René Jacobs trat sie mit Stücken auf.
Während der Pandemie wurde sie von Deutschlandradio Kultur eingeladen, live-Konzerte für das Radio-Publikum zu singen und nahm zahlreiche Werke auf. Zurzeit singt sie die Partie der Vitellia (La clemenza di Tito) am Theater Koblenz. Demnächst interpretiert sie die Eurydice (Gluck) an der Opéra Royal Versailles und am Grand Théâtre Luxembourg.
Josipa Bainac
Die in Kroatien geborene Sängerin Josipa Bainac begann ihre bereits vielbeachtete Karriere mit dem Gewinn mehrerer nationaler Kroatischer Gesangswettbewerbe, bevor sie, nach Abschluss Ihres Gesangsstudiums und ausgestattet mit dem Mirjana Bohanec Gesangspreis der Zagreber Musikakademie, an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst ihre Ausbildung fortsetzte. 2019 wurde Bainac mehrfache Preisträgerin des 11. Internationalen Hilde Zadek Gesangwettbewerbs. Im Oktober 2019 folgte die Auszeichnung mit der Gottlob-Frick-Medaille.
Hochgradige Virtuosität verbunden mit großer Flexibilität und Geschmeidigkeit zeichnen ihre Stimme aus, weshalb sie sich einen hervorragenden Ruf als Interpretin moderner Gesangskunst und Spezialistin für anspruchsvolle Uraufführungen erworben hat. Bainac konzertiert weltweit im Lied- Duo und mit renommierten Orchestern.
Josipa Bainac ist neben der Kunst auch akademisch tätig, als Lehrbeauftragte für Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und als Prae-Doc Stimmwissenschaftlerin an der Universität Mozarteum Salzburg.
Clemens Bieber
Der in Würzburg geborene Tenor Clemens Bieber absolvierte an der Hochschule für Musik in Würzburg sein Gesangsstudium. Seit 1988 ist er ständiges Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin. Seit 1987 gehört Bieber zu den am meisten eingesetzten Sängern bei den Bayreuther Festspielen. 1998 trat er erstmals an der Metropolitan Opera New York als David in den „Meistersingern“ auf. 2010 wurde er zum Kammersänger ernannt.
Clemens Biebers Repertoire umfasst die Hauptwerke von Bach, Händel, Beethoven, Haydn, Mozart, Mendelssohn und Verdi ebenso wie seltener zu hörende Kompositionen von Britten, Honegger, Franck Martin oder Hector Berlioz. Er sang zahlreiche Konzerte mit der Sing-Akademie und dem Bach-Chor Berlin in der Berliner Philharmonie und gastierte mit Bachs h-moll-Messe unter der Leitung von Rudolf Barschai im Tschaikowski-Saal des Konservatoriums in Moskau. Weitere Konzertreisen führten ihn zum Palau de la Música in Barcelona und zum Concertgebouw Amsterdam, wo Clemens Bieber 2012 Aufführungen von Mahlers „Das klagende Lied“ unter der Leitung von Markus Stenz sang.
Stephan Klemm
Der aus Sachsen-Anhalt stammende Bass Stephan Klemm entschied sich zunächst für ein Studium an der Sektion Germanistik und Kunstwissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle, bevor er an die Hochschule für Musik Felix Mendelssohn-Bartholdy Leipzig wechselte, um bei Helga Forner Gesang zu studieren. Später arbeitete er mit Brigitte Fassbaender. Bereits im letzten Studienjahr wurde er an das Hans-Otto-Theater in Potsdam verpflichtet. Beeindruckende Aufführungen waren die Ringproduktionen in Dessau von 2013–2015 als Fasolt, Hunding und Hagen sowie im Ring an der Oper Leipzig als Fasolt im Rheingold. Eine besondere Liebe verbindet ihn mit dem Konzert- und Liedbereich. Hier führten ihn Konzerte auf zahlreiche internationale Podien. Er konzertierte u.a.mit den
Warschauer Philharmonikern, dem spanischen Nationalorchester Madrid, den Hamburger Symphonikern, dem Orchester I Musici de Montreal, oder den Berliner Philharmonikern.
Seit einigen Jahren widmet Stephan Klemm einen Teil seiner Zeit der Aus- und Weiterbildung des sängerischen Nachwuchses. Seit dem Sommersemester 2017 hat er eine Assistentenstelle an der Hochschule für Musik Karlsruhe inne.
Die Eintrittskarte gilt ab 3 Stunden vor Veranstaltungsbeginn und danach bis Betriebsschluss als Fahrschein in den Bussen und Bahnen des HNV.
